Meine Güte…
… heute kommt das Kind schon in die Schule.
Dabei war es doch erst gestern, dass ich das hier schrieb:
Was für ein Gefühl
Da hatte ich sie nun endlich im Arm: zufrieden schlafende, 48 Zentimeter kleine 2700 Gramm Menschlein, das Köpfchen nicht einmal die Handfläche ausfüllend, Fingerchen so klein und zart, dass man sie kaum zu berühren wagt, eine winzige Nase im inzwischen schon glatten Gesichtchen, in dem sich die Übungen für die spätere Mimik widerspiegeln: gerade eben proben die Lippen noch ein Lächeln, im nächsten Moment verzieht sich der Mund zum Weinen.
Sie schläft.
Sie ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Nicht durch das Herausheben aus dem Kinderwagen, nicht durch den höllischen Lärm verursachenden Rasenmäher des Nachbarn, nicht durch das Kitzeln an den winzigen Fußsohlen und auch nicht durch das Streicheln ihrer kleinen Hand mit meinem Zeigefinger, das durch den babytypischen Greifreflex beendet wird.
Sie schläft.
Der Papa ist stolz wie Oskar. Und die Mama ist stolz auf den Papa, denn er kennt keine Berührungsängste, ist keiner von den Übervorsichtigen, die Angst haben, „etwas kaputt zu machen“, wenn sie das Baby auch nur anfassen. Er wickelt die Kleine, er badet sie, er gibt ihr das Fläschchen – alles ganz selbstverständlich. Die intensive Beschäftigung mit der kleinen Schwester kommt ihm dabei wohl zugute.
Während die Kleine weiter ungerührt in meinem Arm schläft, stellen wir die üblichen Betrachtungen an: kommt sie mehr nach der Mama oder mehr nach dem Papa? Also – die Nase ist doch eindeutig der Papa! Der Mund dagegen ist ganz die Mama! Ich grinse ich mich hinein. Immer hab ich das Weite gesucht, sobald mehrere Mütter sich an einer Stelle sammelten, denn ich konnte diesen „Mütter-Schwatz“ noch nie ab. Und jetzt bin ich mitten drin…
Und die Kleine schläft.
Langsam wird es Zeit aufzubrechen. „Ich komme dann in einem viertel Jahr wieder“ scherze ich noch. „Vielleicht hat sie bis dahin ja ausgeschlafen“. Da wacht sie auf – fast könnte man meinen, sie hätte es gehört – und schaut mich mit ihren blauen Babyaugen an. Also – diese blauen Augen, die hat sie ja ganz eindeutig von mir!
Das kann ja auch gar nicht anders sein. Schließlich ist es meine Enkeltochter. Und natürlich das schönste und süßeste Baby der Welt!
Ich bin aber trotzdem froh, dass es noch ein Weilchen dauert, bis sie sprechen kann.
An den Gedanken, dass mich jemand „Oma“ nennt, muss ich mich nämlich erst noch gewöhnen.
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